„Erst ein schöner Teppich macht ein Hotel zu dem, was es ist!“ Dieses Zitat aus einem alten Reiseführer hat noch heute Gültigkeit. Architekten und Planer wissen nur zu gut, wie groß die Bedeutung von Hotelteppichen in der Praxis ist.
Untersuchungen zeigen: Menschen erinnern sich nach dem ersten Aufenthalt in einem für sie bis dahin fremden Raum vor allem an die Beschaffenheit des Bodens. Ein edler Teppich bleibt oft stärker im Bewusstsein als manche Wanddeko oder Möblierung. Der Grund: Unsere menschliche Sensorik blendet bei der Wahrnehmung eines Teppichs darauf stehende oder zugeordnete Gegenstände (zum Beispiel einen Stuhl oder einen Sessel) aus. Dieser angeborene Orientierungssinn wird beim Betreten des Teppichs „sinnlich“ unterstützt. Unsere Wahrnehmung verwandelt sich in „Wohlfühlen“.
Dem „passenden“ Teppich kommt daher bei der Kundenbindung gerade in der Hotellerie eine besondere Bedeutung zu. Hier die wichtigsten Marker für eine optimale Teppichgestaltung im Hotel:
Und noch ein Aspekt spielt bei der Ausstattung eines Hotels mit Teppichen eine Rolle – die „sanfte Führung“ des Gastes durch die für ihn meist fremden Räume. In einer Studie zum Thema „Farbe und Wirkung“ der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim heißt es dazu: „Bei Bodenbelägen ist neben der Material- und Farbwahl auch das Muster von großer Bedeutung. So kann die Richtung des Laufens geführt oder gehemmt werden.“
Für Hotels gilt sicherlich auch, was der Autor der Studie, Professor M. Schlegel, zu Oberflächen und Strukturen anmerkt: Diese werden vom Besucher eines Raumes als „sur-face“ wahrgenommen – als eine Art „Gesicht mit Charakter“, mit „eigener Geschichte“ und „eigenem Ausdruck“. Teppiche tragen somit wesentlich zur Identifikation und Unverwechselbarkeit eines Hotels bei.
In jedem Fall ist die Ausstattung eines Hotels oder Restaurants mit modernen Designerteppichen für Architekten stets eine besondere Herausforderung und Erfüllung zugleich. Denn der semi-öffentliche Bereich eines Hotels trägt nicht nur den Namen des Hotels selbst, sondern immer auch die Handschrift des Architekten in die Welt.