Gemeinsam eine Hungersnot auf dem Land vermeiden.
Die COVID-19 Pandemie hat mittlerweile die ganze Welt im Griff und jeder von uns spürt gerade große Unsicherheit, hat vielleicht auch Ängste wie es weitergehen wird und muss sich unter Umständen auch selbst einschränken. Bei all den eigenen Problemen und Unsicherheiten ist aber auch Mitgefühl und Mithilfe gefragt, heute mehr den je. Denn in vielen anderen Ländern kämpfen die Menschen nicht nur um Ihre Existenz, sondern schlicht ums Überleben. Es ist uns ein großes Anliegen zu helfen, wo es am nötigsten ist.
Es ist kein Geheimnis, das viele unserer Teppiche in Indien und Nepal hergestellt werden. Denn hier gibt es eine Jahrtausende alte Teppichtradition, handwerkliche Fertigkeiten und ein Verständnis für Materialien wie kaum woanders. Aber natürlich gerade jetzt auch dramatische Zustände.
In einem kleinen Ort im Nordosten Indiens, nahe Bhadohi, gibt es eine kleine Manufaktur mit der wir seit über 10 Jahren zusammenarbeiten und praktisch ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Wir kennen die Menschen vor Ort und haben im gemeinsamen Austausch schon viel zusammen bewirkt. Die Handwerker der Manufaktur sind Meister ihres Fachs und haben schon so viele wunderbare Kunstwerke für kymo geschaffen.
Da die medizinische Versorgung so weit von der Hauptstadt jedoch quasi nicht vorhanden ist, haben wir vor ein paar Jahren eine eigene Klinik eröffnet, die sowohl die Mitarbeiter der Manufaktur, als auch alle anderen Menschen vor Ort kostenlos versorgt. So konnten und können wir zielgenau unterstützen, wo Hilfe wirklich nötig ist.
Als ich vor ein paar Tagen das Gespräch mit dem Inhaber der Manufaktur suchte, der auch mit großem Einsatz in der Klinik unterstützt und als vertrauenswürdige Kontaktperson vor Ort berichtet, erfuhr ich, dass im Moment gar nicht die Versorgung der Kranken die größten Probleme macht, sondern dass die Menschen Hunger leiden. Ich wusste sofort, dass wir helfen müssen. So schnell wie möglich.
Ich hatte erwartet, dass Masken und Desinfektionsmittel dringend benötigt werden, mein Freund erzählte mir jedoch, dass die Menschen wegen der landesweiten Schließungen kein Einkommen mehr haben und sich und ihre Familien nicht mehr ernähren können. Staatliche Hilfen kommen auf dem Land nicht an und auch die Wanderarbeiter kehren zum Teil nach 500 km Fußmarsch zurück zu einer Familie, die selbst nichts zu essen hat.
Die Nahrungsmittel gibt es vor Ort, es fehlen nur die individuellen Mittel, um sie zu kaufen. Kurzerhand haben wir unsere Klinik um eine Ausgabestation für Lebensmittel erweitert, die an die Bedürftigsten unter ihnen kostenlos Nahrungsmittel ausgibt. Darunter Mehl, Reis, Hülsenfrüchte, Zucker, Kartoffeln und auch Seife. Mit nur 15 Euro kann eine 6-Köpfige Familie 14 Tage überleben. Die ersten 100 dieser Pakete haben wir bereits auf den Weg gebracht und arbeiten an den nächsten Lieferungen.
Alle Spenden werden zu 100% bei den Menschen in Form von Nahrung ankommen. Für alles Organisatorische kommen wir natürlich selbst auf.
Denis Türker
CEO kymo